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Donnerstag, Oktober 25, 2012

Nacht in NeiHu

Nachtruhe in Taipei-NeiHu. Bis auf die knatternden Mopeds mit den modifizierten Schalldämpfern, die manchmal mit infernalischem Krach durch die fast leeren Gassen und Straßen rasen. Am Steuer Pingwong Chen, der mit 50 um die engen Kurven schmirgelt und weder bremsen könnte noch wollte. Also denkbar schlecht für an Stativ an den meisten Stellen. Doch dank Digitaltechnik und meinem lichtstarken alten Normalobjektiv von 1999 (ursprünglich für analoge Kameras gebaut, aber um so besser an einer digitalen) gelingen die Aufnahmen heute auch von Hand, um das fast schlafende NeiHu in Taipei in Taiwan einzufangen.

Auf dem Weg in die 737-Lane zu spätabendlicher Stunde, viele Taiwaner sind schon aus den Büros zurück nach Hause geritten auf ihren "Scootern".

Die 737-Lane, neuerdings abends ohne Autos, damit man etwas besser auf dem "Nightmarket" flanieren kann.

Kung-Fu-Schule in einer Seitengasse, hier lernen Kinder Selbstverteidigung unter der Flagge der Republik China alias Taiwan.

Die 737-Lane. Früher als hier neben den Mopeds auch noch dicke Minivans und SUVs hupend durchdrängelten, war es recht unangenehm, heute geht es ganz gut.

Darf es ein Mopedhelm sein, ein Minirock, ein T-Shirt, eine Schüssel voll Soyaquark mit süßer Soße? Oder ein Schlüsselanhänger? Ein schneller Einkauf um 22 Uhr in der Drogerie oder eine Portion Spagetthi Bolognese? Alles hier. Und so eine Art chinesischer Hamburger, diverse Garküchen, Tintenfische am Spieß lecker gebacken,

Meine Frau träumt wie die meisten Taiwaner auch vom eigenen kleinen Diner. Ob chinesisch-traditionell, pseudo-italienisch oder was auch immer. Hauptsache ein eigenes Geschäft, der Traum jedes Taiwaners.

Im Buddhistischen Taiwan dominiert hier in diesem Teil von NeiHu eine christliche Kirche irgendeiner US-Gruppierung das Straßenbild. In meinem Wohnhaus scheint das Christentum schon deftig zu grassieren, meine Nachbarn singen immer in Taifunnächten "Ämen....Ämen.....Jesus..." und neulich stand ein Kerl um 23.30 klingelnd vor meiner Wohnungstür und wollte mir ein Pamphlet überreichen. Weil die Nachbarin den Zettel gerade dankbar entgegennahm hielten sich meine Beschimpfungen in Grenzen. Was haben die Taiwaner eigentlich als Quasichenesen damit zu tun, dass die Römer Palestina besetzt hatten und Herr J. C. deswegen Herodes ersetzen wollte? Und was ist dabei so dringend, dass ich mich zu mitternächtlicher Stunde damit beschäftigen muss 2000 Jahre später? Äh... never mid.

 Erst ein Bild ohne Moped bei dem Rundgang (das mit der Kirche).

Taiwan ohne Mopeds ist wie ... wie Bier ohne Wasser, Hefe, Malz und Schaum. Alles dunkle hier sind Mopeds,,,


Hausydille am Park.

Rückweg vorbei am "Single or Double" - Cafe, in dem man kein Wort Englisch spricht und an dem Nachmittags immer die Rentner im Viertel abhängen, einer mit Dreirad, geschmückt mit taiwanischer Flagge und Parteisybol von Chiangs KMT-Partei.
An der Ecke ist auch wieder eine US-Kirche. Kein Wunder, dass man hier überall "Ämen" mit Ä hört. Veldammte flemde Teufel ;-) Schwiegermutter haben sie auch schon erwischt, die betet jetzt Jesus zusammen mit den anderen hundert Göttern der chinesischen Götterwelt an. Das hat er nun davon.



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