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Samstag, Februar 04, 2017

Und was geschah dann?

Fragt sich vielleicht der ein oder andere Leser. Kurz gesagt, das Chaos, das mit nicht funktionierender Autobatterie und kurz vor Abflug erkranktem Junior angefangen hatte, setzte sich weiter fort. Am Abflugtag nach Manila, wo meine Frau ein Geschäft aufmachen wollte, ging plötzlich die Tür zum Zimmer meiner Frau nicht mehr auf. Sie stand mit Koffern drin und kam nicht raus aus ihrem altem Jugendzimmer bei ihrer Mutter. Fast hätten wir den Flieger verpasst, der Schlosser musste kommen.

In Manila angekommen fand ich heraus, dass wir alle - also der Manila-Familienzweig und Junior, Frau und ich - in einem einzigen Zimmer schlafen mussten. Und dass ihre Familie dort als fleißige Geschäftsleute einen 3h-Schlafrythmus hatten, bei dem dann die Schwester meine Frau plötzlich mitten in den Nacht neben meinem Bett mit dem Bürostuhl herum ruckelte über die lauten Fliesen. So richtig kamen wir nicht miteinander klar und als ich schon Ausreden überlegte, weswegen ich fluchs ins Hotel oder nach Deutschland reisen müsste, da klingelte das Telefon. Mein Vater war - wie es schien nicht allzu schlimm - erkrankt. Prompt buchte ich den Rückflug nach Deutschland.

In Deutschland angekommen hatte mein Vater erfolgreich eine Operation hinter sich gebracht und sollte bald wieder entlassen werden. Äußerst widerwillig trat ich nach 11 Tagen den Rückflug an. Doch kaum wollte ich nach Manila zurück, da wurde ich von der Gattin nach Taipei umgeleitet. Grund war ein Arztbesuch in Taipei - siehe da, die Ärzte in Manila sollen entweder schlecht und kostenlos oder teuer und gut sein. Aber Taipei liegt ja gesetzlich krankenversichert in der Nähe. Also schlief ich wieder ein paar Tage auf dem harten Boden bei Schwiegermutter, als erneut das Telefon klingelte. Um 7 Uhr morgens Taiwanzeit, also Mitternacht deutscher Zeit. Das klang gar nicht gut und da ich schon eine Nacht voller Alpträume hinter mir hatte, schwante mir übles. Es kam wie ich es mir gedacht hatte, mein Vater war nach einem heftigen Rückfall verstorben. Diesmal reisten wir alle drei nach Deutschland. Frau und Junior wollten drei Wochen bleiben, ich jedoch länger. Auch weil ich mich um meine Mutter und das Haus und die Nachlassangelegenheiten kümmern musste.

Frau und Junior reisten wieder nach Manila, wo sie das neue Geschäft mit ihrer dortigen Familie betreibt. Ich bin immer noch in Deutschland und frage mich, wie wir drei nun wieder eine Familie werden können. Ein bisschen kleben wir alle fest wo wir sind. Ich in Deutschland und Frau in Manila auf den Philippinen. Die Rückkehr nach Taipei stand auch kurz auf dem Programm, weil die Firma wieder nach uns rief. Es fiel mir sehr schwer das abzulehnen, lockten doch gutes Gehalt und die Wiedervereinigung der Familie Ludigel. Aber eben auch die Neuanschaffung aller gerade weggeworfenen, verkauften und verschenkten Dinge und die Rückkehr in eine finanziell problematisch konstituierte Firma. Und hier in Deutschland hätte ich dann alles auflösen müssen, weil meine nicht gerade mehr in den Jugendjahren befindliche Mutter allein mit dem Haus nicht zurecht kommt.

Wie geht es also weiter? Na, da würde ich auch gerne im Blog vor-scrollen ;-)
 

1 Kommentar:

Xinxi hat gesagt…

Besser als jede koreanische Fernsehserie! Mal an eine Karriere als Romanautor gedacht?